Die Lebensversicherung ist tot? Nicht so, wenn man aktuellen Zahlen der Versicherungswirtschaft Glauben schenkt. Allein an Renten wurden im Jahr 2018 mehr als zehn Milliarden Euro gezahlt. Das ist Rekord, Tendenz stark steigend.
Auch im Jahr 2018 haben die deutschen Lebensversicherer mehr als zehn Milliarden Euro an Renten geleistet. Das berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft am Mittwoch. Insgesamt 10,4 Milliarden Euro wurden demnach an Rente überwiesen, gut drei Prozent mehr als im Vorjahr.
Dass immer mehr Altersvorsorge-Sparer von Privatrenten der Versicherer profitieren, zeigt ein Blick zurück. Noch vor zehn Jahren hätten demnach die Anbieter „nur“ 6,6 Milliarden Euro an Rente gezahlt. Hierbei sind neben privaten Lebensversicherungen auch betriebliche Altersvorsorge-Lösungen berücksichtigt.
Der größte Teil der ausgezahlten Renten stamme aus der klassischen oder fondsgebundenen Rentenversicherung. Dieser Bereich der sogenannten Hauptversicherungen habe 2018 um 4,3 Prozent auf gut acht Milliarden Euro zulegen können. Die restlichen 2,4 Milliarden Euro entfallen zum Großteil auf Invaliditätsleistungen. Hierbei gilt es jedoch zu bedenken, dass die Lebensversicherer nicht nur Renten zahlen, sondern auch andere Leistungen erbringen: etwa für Einmalzahlungen etc. Und da wächst die Summe noch einmal deutlich an: Mit gut 78,8 Milliarden Euro an geleisteter Summe stieg das Volumen im Vergleich zu 2017 um 2,5 Prozent.
Die Lebensversicherung ist also keineswegs tot, wie manche behaupten. Noch immer zählt sie zu den wichtigsten Altersvorsorge-Lösungen der Deutschen mit mehr als 85 Millionen Verträgen. In Zeiten niedriger Zinsen setzen die Anbieter verstärkt auf Verträge, die bestimmte Garantiebausteine enthalten, aber auch Chancen am Kapitalmarkt bieten: oft index- oder fondsgebundene Policen. Im Vergleich zu „klassischen“ Lebensversicherungen mit Garantiezins haben diese Vorteile und Nachteile. Hier hilft ein Beratungsgespräch herauszufinden, ob eine solche Altersvorsorge die passende ist.