Erneut zeigt eine Umfrage, dass die Deutschen die Bedeutung wichtiger Versicherungen unterschätzen. So sagen etwa nur sechs von zehn Personen, eine Privathaftpflicht sei „besonders wichtig“: ein fataler Irrtum, denn ohne diesen Schutz droht eine lebenslange Schuldenfalle.
Wie gut wissen die Deutschen über Versicherungen Bescheid? Dies wollte ein großer Online-Makler wissen und gab hierzu eine bevölkerungsrepräsentative YouGov-Umfrage in Auftrag. Das Ergebnis ist ernüchternd. So zeigt sich erneut wie auch bei früheren Umfragen, dass die Bedeutung wichtiger Absicherungen unterschätzt wird.
Zum Beispiel stimmen nur sechs von zehn Personen (60 Prozent) der Aussage zu, eine Privathaftpflicht sei „besonders wichtig“. Zwar ist dies der Schutz mit dem höchsten Zuspruch in der Umfrage. Doch wer Haftpflicht-Policen als verzichtbar betrachtet, der irrt. Wer dritten Personen einen Schaden zufügt, haftet mit seinem gesamten Privatvermögen – und ein Leben lang. Das geht aus Paragraph 823 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) hervor.
Schon ein kleiner, unbeabsichtigter Rempler kann dazu beitragen, dass eine Person schwer stürzt und einen bleibenden Schaden davon trägt. Ohne Haftpflicht-Versicherung führt dieses Szenario direkt in die Schuldenfalle. Nicht nur Schmerzensgeld muss der Verursacher im Zweifel zahlen, sondern auch den Lohnausfall erstatten und medizinische Leistungen finanzieren. Folglich rät selbst der Verbraucherschutz: die Privathaftpflicht ist ein Must-have!
Selbst Krankenversicherung verzichtbar?
Doch auch Antwort zwei verwundert. Nur 52 Prozent der Befragten erachten den Schutz durch eine Krankenversicherung für „besonders wichtig“. Nicht nur gibt es in Deutschland seit 2007 eine Krankenversicherungs-Pflicht: Wer nicht versichert ist, muss unter Umständen hohe Summen an Beitrag nachzahlen. Darüber hinaus ist es eine Errungenschaft, dass hierzulande fast die gesamte Bevölkerung eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen kann, sofern vonnöten: auch wenn über die Höhe der Beiträge sicher diskutiert werden darf.
Wer zum Beispiel einen Tumor operativ entfernen lassen muss, würde allein für die notwendige OP -je nach Art und Eingriff- schnell so viel zahlen wie für einen Mittelklasse-Wagen, so zeigen Daten der privaten Krankenversicherer. Und hier sind Reha, Laborkosten, Verdienstausfall etc. noch gar nicht eingerechnet. Die Kosten für chronische Krankheiten beziffert die OECD allein für Deutschland auf 21 Milliarden Euro jährlich! Das bedeutet: sogar mit einem großen Sparkonto ließen sich derartige Kosten kaum bis gar nicht stemmen, folglich steht die Solidargemeinschaft hierfür ein.
Grundsätzlich zeigt die Umfrage deutlich, dass die Deutschen lieber ihren Besitz absichern als existentielle Risiken. So hält fast die Hälfte aller Befragten eine Hausratversicherung für „besonders wichtig“ – aber nur 30 Prozent oder weniger eine Berufsunfähigkeitsversicherung, Pflegezusatz- oder Risikolebensversicherung. Das kann sich ebenfalls als fataler Irrtum erweisen. Wer etwa dauerhaft seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, ist im statistischen Schnitt besonders stark davon bedroht, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Es droht ein deutlicher Verlust an Lebensqualität. Hier kann ein Beratungsgespräch helfen, die richtige Absicherung zu finden.